100 Jahre Knäble Straßenbau GmbH

Ein besonders Jubiläum darf die Firma Knäble Straßenbau GmbH in diesem Jahr feiern. Vor über einem Jahrhundert gründete Georg Knäble *1890 (Pflästerer-Meister) in Biberach/Baden den späteren Familienbetrieb. Das Einzugsgebiet reichte damals schon von Villingen bis an die Bühler Höhe. Mittels Fahrrads, Viehwagen oder per Bahn fuhren damals die Arbeiter mit ihrem Werkzeug und den notwendigen Materialien auf die diversen Baustellen. Trotz bescheidener Anfänge vor und nach dem 2. Weltkrieg erlangte Georg Knäble durch seine qualitativ hochwertige Arbeit sowohl bei privaten als auch bei gewerblichen und kommunalen Auftraggebern einen guten Ruf. Die Firma galt damals schon als sehr zuverlässig und leistungsfähig.

Nach dem Krieg und dem schweren Verlust von 13 von 14 Mitarbeitern begann der Neuaufbau der Firma. Der jüngste Sohn Karl Knäble *1932 erlernte ebenfalls das Straßenbauer-Handwerk und erhielt nach erfolgreich bestandener Prüfung den Meisterbrief überreicht.

Karl Knäble erkannte frühzeitig, dass das völlig veraltete und marode Straßen­netz seiner Heimat den stetig wachsenden Verkehrs­belastungen nicht mehr gerecht werden konnte. Später wurde das bisherige Leistungs­spektrum Pflaster- und Straßenbau um den Tiefbau erweitert. In diesem Markt­segment war eine zunehmende Auftrags­lage zu erwarten. Dazu passend musste auch der Maschinen­park entsprechend erweitert werden. Die ersten Walzen und LKW wurden angeschafft.

Die bisherige Einzelfirma wurde 1958 nach reifen Überlegungen zur Kommanditgesellschaft, der Georg Knäble & Sohn KG, umgewandelt. Das Unternehmen entwickelte sich Anfang der 60-er Jahre so prächtig, dass die Mitarbeiterzahl und der Maschinenpark nochmals erweitert werden konnte. Die eingehenden Aufträge brachten die geplante Kapazität jedoch bald wieder an ihre Grenzen. Durch den Kauf von großen Erdbewegungsmaschinen konnte die betriebliche Leistung sowohl im Tief- als auch im Straßenbau beachtlich gesteigert werden.

1965 war der Asphaltbedarf so gestiegen, dass Karl Knäble sich dafür entschied das Asphaltmischgut nicht mehr in den umliegenden Werken zuzukaufen, sondern in ein eigenes Mischwerk am Rebberg Biberach/ Prinzbach zu investieren. Schon im Jahr 1970 wurde in Niederschopfheim am Baggersee ein zweites Werk errichtet. Um die Eigen- und Fremdversorgung besser zu stützen, wurde am Rebberg dann zusätzlich noch ein Transportbetonwerk errichtet und dazu passend der Maschinenpark aufgerüstet.

Um den Betrieb ständig konkurrenzfähig zu halten, wurde stets in den neuesten technischen Stand investiert.

1980 wurde aus organisatorischen Gründen die Knäble Straßenbau GmbH als Betriebs-gesellschaft ausgegliedert. Über die Besitzfirma Georg Knäble & Sohn KG werden alle notwendigen Investitionen abgewickelt.

Um die heimischen Ressourcen zu schonen, wurde 1992 eine Baustoffrecyclinganlage gekauft und auf dem Betriebsgelände am Rebberg in Betrieb genommen.

Karl Knäble ältester Sohn Andreas Knäble *1961 - übernahm als gelernter Stahlbetonbauer und Polier früh Verantwortung im elterlichen Betrieb als Disponent und Bauleiter und war bereits in jungen Jahren in die Geschäftsleitung involviert. Nach dem frühen Tod von Karl Knäble im Jahr 2001 übernahm er die komplette Geschäftsleitung im Unternehmen. Im Jahr 2010 wurde unter seiner Regie ein weiterer Meilenstein der Firma verwirklicht. Die Investition in eine neue leistungsfähigere Asphaltmischanlage in Biberach. Zum damaligen Zeitpunkt zählte diese zu den innovativsten und modernsten Anlagen im Südwesten und konnte 30% Recyclingquote erreichen.

Seit dem Jahr 2014 unterstützt der Urenkel des Firmengründers Nicolas Knäble *1989, als vierte Generation, das Familienunternehmen vollumfänglich. Nach seiner Berufsausbildung als Straßenbauer und dem Studium Baumanagement und Baubetrieb bringt er sich aktiv in die Unternehmensgruppe ein.

2015 wurde die Recyclinganlage grundlegend mit Brecher und Siebanlage erneuert. Im Jahr 2016 gründeten Andreas & Nicolas Knäble die Ortenauer Baustoff & Recycling GmbH (kurz OBRG). Über diese Tochtergesellschaft werden die Geschäfte des Asphalt- und Recyclingwerks abgewickelt.

Mit dem Erwerb der Huber Straßenbau GmbH aus Gengenbach im Jahr 2017 wurde die Kapazität erneut gesteigert. Das aufeinander eingespielte Mitarbeiterteam konnte vollständig übernommen werden. Nicolas Knäble fungiert hier als Geschäftsführer.

Im Jahr 2018 konnte der Ausbildungsbetrieb von Nicolas Knäble, die Walter Straßenbau GmbH aus Zunsweier, im Rahmen der Betriebsaufgabe übernommen werden. Auch hier konnte das qualifizierte Personal mit übernommen werden. Durch die langjährige Erfahrung und das große Engagement im Gesamtunternehmen wurde Markus Rinderle *1980 dort als Geschäftsführer ernannt.

Mit dem Abriss des Transportbetonwerks im Frühjahr 2020, wurde Platz für die bisher größte Investition der Besitzgesellschaft geschaffen. In den letzten zehn Jahren waren die Innovationen von Asphaltmischanlagen so weit fortgeschritten, dass durch technisch hochmoderne Methoden und Arbeitsabläufe die verschiedensten Sorten Asphalt mit enorm hoher Recyclingquote produziert werden können. Wertvolle Rohstoffe werden somit zu 90%+ (bisher 30%) in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. So trägt das Unternehmen aktiv zum Umwelt- & Ressourcenschutz bei.

Durch die stetigen Qualitätskontrollen im betriebseigenen Labor sowie durch unabhängige Institute kann ein gleichbleibend hohes Maß an Produktqualität gewährleistet werden.

Die ständige Modernisierung des Fuhrparks, Investitionen in unterstützende Maschinen sowie in Arbeitsgeräte sind unabdingbar für eine gute Symphonie zwischen Aufträgen, deren Ausführung und einem guten Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter:innen.

Im Unternehmen werden die Berufsbilder Straßenbauer, Straßenbauhelfer, Baugeräteführer sowie Land- & Baumaschinenmechatroniker ausgebildet. Die Geschäftsleitung ist stolz auf die Auszubildenden und alle derzeit rund 150 Mitarbeiter:innen, welche teilweise schon mehrere Jahrzehnte Betriebszugehörigkeit aufweisen.